präsentiert:
„Am Tag, als Bach Frank Zappa traf“
Ein musikalisches deutsch-englisches 3-Personen-Theaterstück
in 5 Akten von Christiane Seebach
musikalische Bearbeitung: Andreas Steinhardt, Christiane Seebach
englische Bearbeitung: Christian Frerichs
Was wäre, wenn sich zwei der größten Musikgenies der Jahrhunderte doch einmal träfen – und sei es im Himmel? Würde sich der hoch gläubige, liebenswerte Bach mit dem genialen, und doch so zerissenen Zappa verstehen? Könnten sie gemeinsame Werke erschaffen? Wären sie nach so langer Zeit, die zwischen ihrer beider Leben liegt, in der Lage, auf einen gemeinsamen musikalischen Nenner zu kommen? Und welche Rolle spielt der Teufel, welcher ganz nach Goethe des Pudels Kern zu sein scheint? Ja, Pudel, die waren auch für Zappa faszinierend...
In einem höchst informativen und musikalischen Theaterstück erschaffen Christiane Seebach als Johann Sebastian Bach, Andreas Steinhardt als Frank Zappa und Christian Frerichs als Teufel eine höchst experimentelle musikalische neue Welt. Ob das Experiment gelingen wird?
Im Himmelsorchester spielen Nigel Sherlock Bass und Oliver Specht Schlagzeug und Percussion.
Regie führt Lars Haberland.
Tante Tofu, welche mit ihren Rockopern „Carl Heinz“ und „Sauerkraut“ bereits zweimal auf der Zappanale auftraten, kommen nun mit ihrem Debüt-Theaterstück: „Am Tag, als Bach Frank Zappa traf“, welches aus der Feder der Tante-Tofu-Sängerin Christiane Seebach stammt, erneut auf die Zappanale. Bevor die Band den Regisseur Lars Haberland verpflichten konnte, stellte er ihnen einige Fragen:
Lars: Ich finde die Idee, dass sich zwei der größten und genialsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Musik in einem Theaterstück treffen, faszinierend. Wie seid ihr darauf gekommen?
Christiane: Seitdem wir auf der Zappanale sind, lieben Stoni und ich auch die Eröffnungsveranstaltungen in der St. Katharinenkirche, welche unter dem Motto: „Zappa spielt für Bach“ in Hamburg stattfinden. Wir wollten diese Idee erweitern, vervollkommnen sozusagen. Was wäre, wenn wir die Musik von Bach und Zappa mischen würden? Wie würde Bach Zappas Musik interpretieren und was würde Zappa aus den herrlichen barocken Ostinatothemen Bachs machen? Mit dieser Idee fing alles an.
Stoni: Das Paar Johann Sebastian Bach und Frank Zappa repräsentiert auch unsere beiden Einflusssphären. Während Christiane mit Byrd und Bach musikalisch aufgewachsen ist, bin ich mit Beatles und Zappa großgeworden. Im Grunde genommen hätten wir die Idee auch ohne „Zappa spielt für Bach“ haben können, einfach indem wir versucht hätten die Geschichte und den Geist von Tante Tofu in Kunst zu verwandeln.
Lars: Die Ergebnisse durfte ich mir ja schon anhören und ich muss sagen, es ist euch hervorragend gelungen. Wie ist nun aus dieser Anfangsidee ein ganzes Theaterstück entstanden?
Christiane: Als die Stücke, welche Stoni und ich arrangierten, fertig waren, konnten wir das alles nicht so stehen lassen. Irgendwie musste eine Erklärung her. Ich arbeite schon seit langer Zeit als Theaterpädagogin und schreibe massenhaft Theaterstücke für meine Schüler. Da lag es auf der Hand, hier genauso zu verfahren. Doch dieses Mal bin ich erst einmal an meine Grenzen geraten. Es hat ganze 2 Jahre gedauert, bevor das Stück „im Kasten“ war. Ich habe sehr viel über Zappa und Bach gelesen, Interviews gehört, tagelange Brainstorming-Gespräche mit Stoni geführt und nächtelang die Musik dieser beiden Genies rauf- und runtergehört. Mir fiel auf, dass beide in ihren Lebensläufen einige Gemeinsamkeiten aufwiesen, beispielsweise saßen beide unschuldig im Gefängnis oder waren zweimal verheiratet und liebende Väter gewesen, die ihre Musik und ihr Können an ihre Kinder weitergaben. Dieses alles, gespickt mit Zitaten, ließ ich in das Stück einfließen. Sogar Goethe kommt kurz zu Wort.
Stoni: Die ganze Theatersache ist Christianes Kompetenz. Ich kann da immer nur als Gesprächspartner zur Seite stehen. Aber wer mich kennt, weiß natürlich, dass Geschichten erzählen nicht mein Ding ist. Wenn es eine Botschaft zu vermitteln gibt, bevorzuge ich kurze, kompakte Ansprachen. Ich genieße allerdings sehr, wenn dann viele Botschaften in einem großen Zusammenhang stehen, wie bei „Am Tag als Bach Frank Zappa traf“. Für mich ist das wie ein bewegtes Konzeptalbum.
Lars: Ihr habt später noch eine neue Rolle geschaffen, die des Teufels. Wie kam es dazu?
Christiane: Ursprünglich sollte der Teufel den Inhalt des Theaterstückes simultan übersetzen, da auf der Zappanale viele Menschen sind, die nur englisch verstehen. Ich konnte unser Ensemble aber mit dem hervorragenden Christian Frerichs, von dessen Musik und Schauspielerei ich schon sehr lange begeistert bin, erweitern. Er wäre mit der bloßen Übersetzung der Dialoge unterfordert gewesen, deshalb hat er eine tragende Rolle bekommen.
Stoni: Unabhängig von der technischen Seite, dass der Teufel zunächst als eine Art Dolmetscher vorgesehen war, ist seine Rolle auch stückimmanent wichtig. Seine Figur bringt die anderen Figuren dazu, zu handeln, sich zu entzweien oder zu vereinen. Und sein rauhbeiniges Gebaren kontrastiert herrlich den kultivierten Habitus der beiden musikalischen Genies.
Lars: Das Himmelsorchester untermalt viele Szenen musikalisch. Es wird also ein buntes, zweisprachiges, musikalisches Theaterstück geben. Diese Vielfalt kenne und liebe ich von Tante Tofu. Es ist für mich das, was die Zappanale ausmacht. Bitte stellt zum Schluss kurz alle Mitwirkenden vor.
Christiane: Andreas Steinhardt (Stoni) spielt den Zappa. Er ist ein großartiger Musiker, beherrscht viele Instrumente wie Schlagzeug, Tasteninstrumente und Bassgitarre. Aber natürlich ist er unser „Gitarrengott“. Er ist mein Gegenstück, so wie Yoko und John oder Sartre und Simone. Seit Jahrzehnten musizieren wir zusammen und heben ein Projekt nach dem nächsten aus den Angeln.
Christian Frerichs, unser Teufel, ist in meinen Augen ebenso ein Genie. Er ist ein Multiinstrumentalist (Gitarre, Keyboard, Gesang, Bass, Schlagzeug) und hervorragender Impromusiker in verschiedenen Theatergruppen. Ich mag ihn als Gesamtpaket: Ein toller Mensch, ein toller Musiker, ein toller Schauspieler.
Stoni: Christiane Seebach ist die Autorin des Stücks und verkörpert Johann Sebastian Bach. Sie ist die Theaterfrau und spielt unzählige Instrumente, zuvorderst Blasinstrumente, aber auch Saiten-, Perkusssion- und Tasteninstrumente. Da sie als Lehrerin auch die Wissenschaft repräsentiert, ist sie wie die Reinkarnation der Renaissancekünstler. Wir beide arbeiten seit vielen Jahren zusammen und ich habe von niemandem sonst so viel gelernt, wie von ihr. Darüberhinaus ist sie ein Genie in organisatorischen Dingen. Wenn es also zum Beispiel darum ginge, ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen, wäre sie die richtige Wahl. Boris Schegene aka. Nigel Sherlock spielt den Bass. Als ich in den 1990ern erstmals den Mut hatte, eine Band nach meinen eigenen Vorstellungen – damals KRüGER – zusammenzustellen, war er der Bassist. Wir kennen uns also schon sehr lange. Und sein Repertoire reicht von Punk, über Latin, Funk, Ska und Rock bis zum Jazz. Von diesem Erfahrungsschatz zehrt die ganze Band. Oliver Specht spielt Schlagzeug. Er ist die gute Seele der Musik, die alles immer zusammenhält. Sein Schlagzeugspiel ist unaufdringlich, immer wie der Teppich auf dem alles andere steht. Auch wenn es rhythmisch schwierig wird, ist Olli immer das Gerüst, an dem wir uns festhalten können.
Mitwirkende:
Christiane Seebach als Johann Sebastian Bach
Andreas Steinhardt als Frank Zappa
Christian Frerichs als Teufel
Nigel Sherlock am Bass
Oliver Specht am Schlagzeu
Regie: Lars Haberland